Mit Akku von 0 auf 100 – Google, Tesla und das GEV/one
Was wünschen sich die Verbraucher von einer grünen Auto-Zukunft und was sagen die Experten?
Auf dem Strommarkt und in der Energiebranche lösen sich die technischen Innovationen und zukunftsweisenden Ideen beinahe täglich ab. Auch in der Automobilbranche nimmt das Tempo der Erfindungen und technischen Errungenschaften im Bereich "saubere Energie" und umweltfreundliche Mobilität durchaus Fahrt auf. Doch welches umweltfreundliche Fahrzeug hat wirklich die Chance auf eine glorreiche Zukunft? Was wünschen sich die Verbraucher von einer grünen Auto-Zukunft und was sagen die Experten?
Ein Blick in die Kristallkugel
Dem Elektroauto gehört die Zukunft – da sind sich inzwischen fast alle Experten aus dem Umfeld umweltfreundliche Fortbewegung einig. Das Elektroauto wird sich nicht nur schnell, sondern auch langfristig durchsetzen. Aber nicht nur Elektroautos sind in diese Entwicklung mit eingeschlossen, alle Fahrzeuge, die durch elektrische Energie angetrieben werden, werden den Markt erobern. Darunter fallen Zweiräder wie Pedelecs und Elektroroller oder Dreiräder wie das Google-Elektroauto Aptera. Auch klassische Automobile wie der Tesla, der Stromos oder die ersten Modelle von bekannten Marken wie Peugeot, Mitsubishi oder Daimler reihen sich ein.
Schlappe Reichweite war gestern
Die schnell wachsende Elektromobilität auf den Straßen ist auf ein möglichst effizientes Antriebssystem angewiesen: Der Akkumarkt für Elektroautos und Hybridalternativen, z.B. Plug-In-Hybride (Autos mit Stromanschluss und Benzinmotor), hat sich laut Statistiken des Marktforschungsunternehmens Lux Research seit 2011 verdreifacht. Die Akku-Technologie für Elektrofahrzeuge erlebte in den vergangenen Jahren eine intensive Weiterentwicklung, auch durch die Anforderungen tragbarer Elektronikgeräte. Höhere Energiedichten, ein schnelleres Aufladen und eine größere Sicherheit wurden so erreicht. Längst müssen die Fahrzeughalter keine Angst mehr haben, dass ihr Elektroauto auf langen Reisen schlapp macht: IBM bastelt an einem Lithium-Luft-Akku, der die Reichweite auf 800 Kilometer pro Akkuladung heben soll. Der Batteriespezialist Phinergy arbeitet derzeit sogar an einem Akkublock, der Energie für eine bis zu 1600 Kilometer lange Fahrstrecke liefern kann. Aktuell schafft das Tesla Model S immerhin schon 400 Kilometer ohne an die Steckdose zu müssen. Die meist genutzte Technologie ist die Lithium-Ionen-Batterie, wie sie in ähnlicher Form auch in Smartphones und Laptops steckt.
Das Auto als "Digital Device"?
Neben Firmen wie Tesla mischen im Markt der Elektromobilität auch Firmen mit, die eigentlich keine oder nur wenige Bezugspunkte zum Automobil- oder Energiemarkt haben. Apple, Google, die jungen Unternehmen Atieva oder Faraday Future engagieren sich mit innovativen Projekten. Diese branchenfremden Firmen können in den Automobilsektor vordringen, weil das Elektroauto technisch weniger anspruchsvoll ist, als ein Benziner. Es benötigt kein riesiges Servicenetz als Grundvoraussetzung für den Verkauf. Anders gesagt: Das Elektroauto kann als "Digital Device" bezeichnet werden. Das meint, dass Informationstechnik, Vernetzung und Digitalisierung die entscheidenden Komponenten sind. Diese werden den Automobilsektor künftig prägen. Logisch, dass hier IT-Firmen in die Entwicklung eingreifen. Viele dieser innovativen Firmen gehen sogar einen Schritt weiter und über den Markt der Elektromobilität hinaus. Elon Musk (einer der Gründer von Tesla) bspw. hat nicht nur Autos im Kopf, sondern möchte den gesamten Energiemarkt von Grund auf erneuern. Unter dem Namen "Powerwall" will der Amerikaner einen Energiespeicher für Haushalte und Unternehmen anbieten und es soll ermöglichen, dass Strom aus Solar- oder Windkraft gespeichert werden kann. Diese gespeicherte Energie kann dann auch unter anderem genutzt werden, um die Tesla-Fahrzeuge wieder aufzuladen. Dieser Gedanke ist sinnvoll und in seiner Vorreiterrolle ebenso vorbildhaft: der Zukunftsmarkt E-Automobilität kann sich nicht frei entfalten und konsequent entwickeln, wenn die Menschen versuchen ihn mit Scheuklappen in das alte System (Öl, Verbrennungsmotor, Tankstellen) hineinzupressen.
E-mobil in Deutschland?
E-Mail, E-learning, E-Service – diese Begriffe kennen die Deutschen bereits. Nun sollen auch das E-Auto und E-Bike einen Platz im Wortschatz und in den Garagen der Republik finden. Doch Deutschland ist einen Schritt weiter, als viele glauben. Ganz "heimlich" entwickelt das Fraunhofer-Institut das womöglich umweltfreundlichste Auto der Welt. Hierzulande findet derzeit die Debatte darüber statt, ob wir Benzin- und Dieselfahrzeuge überhaupt noch brauchen. Und das Fraunhofer-Institut liefert mit seinem umweltfreundlichen Auto GEV/one einen spannenden Beitrag. GEV bedeutet Generator-Elektrisches Versuchsfahrzeug. Das Auto ist mit einem Erdgasmotor ausgestattet, der einen Generator zur Stromerzeugung antreibt. Gepuffert wird die Energie in einem Lithium-Eisenphosphat-Akku, der die Energie aufnimmt, die beim Bremsen frei wird. Elektroautos, die mit Akkus betrieben werden, werden in der Regel mit Strom aus dem öffentlichen Netz aufgeladen, der nur zu einem kleinen Teil emissionsfrei erzeugt wird. So ist ein Elektroauto erst dann wirklich "grün", wenn es mit grünem Strom geladen wird. Das GEV/one ist nicht auf dieses Aufladen angewiesen und nutzt die Bremsenergie optimal aus. Wenn das GEV/one nicht mit Erdgas, sondern mit synthetischem Methan betankt wird, ist es das derzeit umweltfreundlichste Fahrzeug der Welt.